VFD Bayern

Dienstag, 22 Mai 2018 10:47

Von der VFD-Philosophie - Und: Esel muss man bitten ...

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Ich wurde kurzfristig zur Fahrprüfung nach Königsbrunn eingeladen. In der alten Heimat habe ich Josef Schrallhammer angerufen, um herauszufinden, wo ich die Truppe finde. Ich suchte in der Ferne nach einer großen Kutsche und majestätischen Rössern und erblickte – ein Eselgespann. Aus einer Einfahrt kam noch der Shetty-Zweispänner mit Minni und Finni nach Absolvieren der geforderten Rechtswendung. Bei den Eseln stellte ich mein Auto ab und hing den Daumen raus.

Die fröhliche Truppe nahm mich auf, und ich guckte dem Prüfling von hinten auf die Finger. Mir stellten sich gleich VFDlerinnen aus Baden-Württemberg vor. Die Kassenprüferin des Landesverbandes, Annette Rüttnauer, und Schriftwartin Anja Kunz. Annette macht ihre Prüfer-Assistenz und war daher zwei Tage mit Josef auf vier Prüfungen unterwegs. Josef hatte kurzentschlossen diesen Prüfungsmarathon aufgeteilt und die Königsbrunner am Freitag geprüft. Alle sieben Prüflinge haben bestanden. Sie haben gut gelernt und sich intensiv vorbereitet.

Ich habe natürlich gefragt, warum sie bei der VFD Prüfung machen, ich hätte sie eher der Konkurrenz zugeordnet. Die Philosophie der VFD spricht sie mehr an. Turnierfahren ist für sie keine Option, Fahren – besonders mit Eseln - entschleunigt. Wenn es Eseldame Brizzi zu schnell wird, legt sie sich hin, egal was ihr Kumpel Elvis oder die Leute an den Leinen dazu sagen. Und egal, wo. Die Shettys sind auch charakterstark, aber Esel toppen alles.

Der Sonntag war für Josef bestimmt auch anstrengend, da war ich nicht mit dabei. Hier gab es ein absolutes Novum: Die Neue VFD-Ausbildungsoffensive: Ausbildung „Gewerbliches Fahren“ mit mobilen VFD Übungsleitern, Kombination der Zusatzqualifikationen „Gewerbliches Fahren“ und „Mehrspännig Fahren“. Dieses Projekt wurde von Josef Schrallhammer angeregt und wird vom LV Bayern unterstützt. Prüfer war hier Fritz Suckart, wieder mit Annette Rüttnauer als Assistentin, die ihre Prüferlizenz erreichten möchte. Erste Station war der Fahrstall Johann Grandel in Binswangen. Johann Grandel hat sich durch sein Engagement und seine rege Teilnahme bei unterschiedlichen Pferdeveranstaltungen mit seinen zuverlässigen und gut ausgebildeten Schwarzwäldern über die Region hinaus einen Namen gemacht. Johann Grandel überzeugt nicht nur als Fuhrmann, sondern auch als versierter Sattler und Wagenbauer, was beim Besuch seiner Wagenremise und seiner Sattelkammer nach erfolgreich absolvierter Prüfung im Fahren sichtbar wurde. Zweite Station: Fahrstall Anton Rittel in Adelsried, Hufschmied und Brauereibesitzer. Nach Durchführung des theoretischen Prüfungsteils in Form eines intensiven mündlichen Gesprächs und der Beantwortung einer Fülle von schriftlichen Fragen schloss sich eine ausführliche Besprechung unterschiedlicher Möglichkeiten der Leinenaufnahme beim Vierspänner an. Der praktische Prüfungsteil im Fahren bestand in einer gewerblichen Fahrt durch das landschaftlich reizvolle Umland sowie durch die Ortschaft Adelsried. Näheres zu dem Projekt werdet Ihr in der Verbandszeitung lesen.

Gruß, Gesine

 

Gelesen 2786 mal Letzte Änderung am Montag, 28 Mai 2018 13:45

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